Julia Kastner
Zeitgenössische darstellende Künste

Barbara und Julia Kastner

Zeitgenössische darstellende Künste

Wie soll ich atmen in dem Hemd aus Stein

Soll ich von mir reden Ich wer
Von wem ist die Rede wenn
Von mir die Rede geht Ich wer ist das

Heiner Müller, Landschaft mit Argonauten

Wie soll ich atmen in dem Hemd aus Stein

Ein Heiner Müller-Projekt des Theater R.A.T. anlässlich des zehnjährigen Todestages des Autors und eine Recherche zum Thema Geschichte in einer oft als „Post-Histoire” bezeichneten Zeit

Regie/Textcollage Dirk Steinmann Ausstattung Jessica Braun Dramaturgie Barbara Kastner

Musik Hannes Zerbe Produktion Isabel Stahl Regieassistenz Simon Mann

Mit Elisabeth Milarch, Sylvie Rühl, Oliver Schindler, Jörg Tewes, Chris Urwyler

Im Mittelpunkt der Collage steht Heiner Müllers Text „Landschaft mit Argonauten”, der die Fahrt eines (männlichen) ICH durch eine verwüstete großstädtische Szenerie zeigt. In „Wie soll ich atmen in dem Hemd aus Stein” sind Bruch-Stücke von Geschichte einmontiert. Historische Gestalten betreten die „Landschaft mit Argonauten”: Der Soldatenkönig mit Friedrich II., drei Emissäre der französischen Revolution, Heinrich von Kleist an einem „verkommenen Ufer”; Lessing und - auf einer verlassenen Bühne im Brandenburgischen - Emilia Galotti und Nathan der Weise. Aus einer Plattenbausiedlung wird ein „Preußisches Arkadien”; das ICH landet auf einem imaginären Jamaika, um dann doch wieder in brandenburgischer Provinz zu stranden.

„Wie soll ich atmen in dem Hemd aus Stein” ist ein Spiel mit Texten Heiner Müllers und mit „Geschichte als Störung, wie Mücken im Sommer.” Im Vordergrund steht der mitreißende Rhythmus der Texte, die mit Musik - etwa mit Jazz - mehr zu tun haben als mit „Bedeutungsschwere”.

Mich hat immer die Erzählstruktur von Träumen interessiert, das Übergangslose, die Außerkraftsetzung von kausalen Zusammenhängen. Die Kontraste schaffen Beschleunigung. Die ganze Anstrengung des Schreibens ist, die Qualität der eigenen Träume zu erreichen, auch die Unabhängigkeit von Interpretation - Heiner Müller in „Krieg ohne Schlacht”.

In der Collage werden folgende Texte von Heiner Müller aus den siebziger und frühen achziger Jahren verwendet: „Landschaft mit Argonauten”, „Leben Gundlings Friedrich von Preußen Lessings Schlaf Traum Schrei”, „Der Auftrag” und „Wolokolamsker Chaussee I” von Heiner Müller.

Premiere: Donnerstag, 14. September 2006, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 15./16./17. September 2006, 20 Uhr
21./22./23./24. September 2006, 20 Uhr
Kartenreservierung: 0331-71 91 39
Ort: T-Werk Potsdam, Schiffbauergasse 1, 14467 Potsdam

Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e. V. und die Landeshauptstadt Potsdam, Fachbereich Kultur und Museum
In Kooperation mit dem T-Werk Potsdam und Zuckerhut Theaterprodukt Foto Joachim Dette Grafik Tom Benzing Rechte Henschel-Theater-Verlag

Besonderer Dank an die Internationale Heiner-Müller-Gesellschaft, B. K. Tragelehn und Prof. Dr. Theo Girshausen